Ackerbau

Ackerbau

Insgesamt bewirtschaften wir etwa 10 Hektar Feld, Wald und Wiese. Im bayernweiten Vergleich sind wir damit ein sehr kleiner Betrieb. Da uns alle Felder selbst gehören, sind wir nicht gezwungen, in kurzer Zeit möglichst hohe Erträge zu generieren, um immer weiter steigende Pachtpreise zu bedienen – vielmehr können wir uns darauf konzentrieren, über eine extensive Fruchtfolge langfristig die Bodengesundheit zu verbessern.

Als Bio-Betrieb fühlen wir uns verpflichtet, einen möglichst großen Teil des Futters selbst zu erzeugen. Dabei ist es uns wichtig, über eine sinnvolle Fruchtfolge sicherzustellen, dass Mensch und Tier möglichst wenig um die wertvollen Ackerflächen konkurrieren, d.h. dass Futter- und Speisegetreide in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Abwechselnd säen wir unsere Flächen mit Kleegras oder Leguminosen ein: so nimmt der Boden während der Anbaupause auf natürliche Weise Stickstoff auf, der den nachfolgenden Kulturen zugutekommt. Ein schöner Nebeneffekt: Auf diese Weise stehen immer wieder neue Grasflächen zur Verfügung, auf denen unsere Hühner weiden können – dies hält gleichzeitig auch den Parasitendruck gering.

Grundsätzlich verzichten wir gemäß EU-Bio-Regularien auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Wir bekämpfen Beikräuter, wo nötig, ausschließlich mit mechanischen Mitteln, d.h. Striegeln, Hacken, oder, wenn nötig, auch per Hand.

Alte Getreidesorten

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Wo immer möglich, möchten wir auch sogenannten „Alten Getreidesorten“ eine Chance geben, in den landwirtschaftlichen Wirtschaftskreislauf zurückzukehren. Im Gegensatz zu modernen Hybridzüchtungen bringen sie in der Regel weniger Erträge, sodass sie sich für viele Betriebe wirtschaftlich nicht mehr lohn(t)en. Dafür weisen sie andere, wertvolle Eigenschaften auf, die sich nicht unbedingt monetär vergüten lassen: Genetische Vielfalt, Resistenz gegen bestimmte Krankheitserreger, besonderer Geschmack – und nicht zuletzt die Möglichkeit, das Saatgut selbst vermehren zu können, da sie nicht einem Patentschutz unterliegen und somit unabhängig von großen Agrarkonzernen angebaut werden können.

Unsere Landwirtschaft in Zahlen

5

verschiedene Getreidesorten

10ha

Feld, Wald und Wiese

66

Jahre alte Gerätschaft

Getreideanbau

oekologische tierzucht bioregionale produkte huehner

Petkuser Kurzsstroh

Im Oktober 2021 haben wir von der Domäne Dahlem (Berlin) die alte Roggensorte Petkuser Kurzzstroh bekommen. Anders als es der Name suggeriert, handelt es sich um einen typischen langstrohigen Roggen, der bis zu 1,40 Meter hohe Halme ausbilden kann. Gleichzeitig sagt man dem Petkuser Kurzsstroh gute Backeigenschaften nach.
Mit der Ernte 2022 waren wir sehr zufrieden, sodass wir auch für das nächste Jahr eine Fläche mit dem Petkuser Kurzstroh bestellt haben. Mehl zum Brotbacken kann ab sofort im Hofladen bezogen werden.

Dinkel und Emmer

Den Urgetreidearten Dinkel und Emmer sagt man besondere Eigenschaften – etwa eine bessere Verträglichkeit für Allergiker – nach. 2022 konnten wir die traditionelle Dinkelsorte “Oberkulmer Rotkorn” ernten, die züchterisch frei von Weizen-Einkreuzugen ist, die bei “modernem” Dinkel häufig zur besseren Standfestigkeit verwendet werden. Emmer zählt zu den ältesten kultivierten Nutzpflanzen und kann wie Weizen oder Dinkel zum Backen eingesetzt werden. Die Verarbeitung des Urgetreides ist anspruchsvoll: Nach der Ernte muss das Korn aufwendig vom Spelz getrennt werden, erst dann kann es zu Mehl vermahlen werden. Der Spelz wiederum ist eine ideale Einstreu für Hühner, Hasen oder andere Kleintiere.
Dinkel- und Emmermehl, ganze Körner und Spelz kann ab sofort im Hofladen bezogen werden – für gesunde und vollwertige Backwaren!

Lechfelder Landweizen

Für die Ernte 2023 haben wir auf einer Teilfläche die alte, einheimische Weizensorte „Lechfelder Landweizen“ angesät. Wir sind gespannt auf die Erträge!

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Gemüseanbau

Im Jahr 2022 haben wir erstmals seit den 60er-Jahren wieder Kartoffeln angebaut – und wie damals schonend von Hand geerntet. Vier Sorten haben wir dafür ausgewählt: Musica (festkochend), Laura (rotschalig, vorwiegend festkochend) und Agria (mehligkochend) sowie die alte regionale Sorte Augsburger Gold (vorwiegend festkochend). Wir garantieren: Es wurden keine Spritzmittel verwendet, auch nicht die im Bio-Anbau zulässigen Kupfer-Präparate – für einen gesunden Genuss. Für den diesjährigen Anbau haben wir zusätzliche Sorten ausgewählt, beispielsweise Bellinda, Mariola, die klassische Salatkartoffel Sieglinde sowie als weitere Spezialität Bamberger Hörnchen.

Daneben haben 2022 wir erstmalig auch Speise- und Zierkürbisse sowie Zwiebeln angebaut. Den Freiland-Gemüseanbau wollen wir in Zukunft zu einem weiteren Betriebszweig ausbauen. Dieses Jahr haben wir deshalb zusätzliche Kürbis- und Zwiebelsorten angebaut.

Historische Landtechnik

Zu unseren Maschinen zählen auch einige fast schon museale Stücke wie ein Fendt „Dieselross“ aus dem Jahre 1955, eine Dreschmaschine, ein Mähbinder oder eine Sämaschine aus den 60er-Jahren. Wir wollen, wo immer möglich, auch die alte Landtechnik sicht- und erlebbar machen. Manche Geräte, die freilich weitaus mühsamer als moderne Maschinen zu bedienen sind, haben auch heute noch ihren Nutzen: So können wir mit unserem Mähbinder ungehäckseltes Langstroh ernten, das beispielsweise zur Eindeckung von Strohdächern verwendet werden kann.

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Der Stolz eines jeden Bauerns - ein eigener Mähdrescher

2022 ging ein Traum in Erfüllung: Ein kleiner, wendiger Mähdrescher – Modell MF186 – zog auf unseren Hof. Damit können wir selbst den idealen Erntezeitpunkt bestimmen und sind nicht darauf angewiesen, auf einen Lohnunternehmer zu warten.